Die Haut, die das größte Organ des Körpers ist, wird im Ayurveda als Twak bezeichnet. Sie wird als ein Sinnesorgan betrachtet, das für die Berührungsempfindung verantwortlich ist. Vayu mahabhootha ist für die Empfindung in der Haut verantwortlich. Laut Ayurveda wird die Haut von raktha abgeleitet und ist der Hauptort von pitta dosha. Die Haut hat sieben Schichten, die unseren Körper schützen, die Körpertemperatur regulieren und Giftstoffe ausscheiden.
Die Haut gilt als Spiegelbild des inneren Zustands. Jedes Ungleichgewicht der Doshas, der Funktionseinheiten in unserem Körper, wirkt sich auch auf die Haut aus.
Vata-dominierte Haut ist trocken, schuppig und neigt zur Faltenbildung. Daher sind Präparate auf Ölbasis in der Regel wirksam. Öle wie Kokosnussöl und Sesamöl sind gut für Vata-Typen.
Pitha-dominante Haut neigt zu Rötungen, Akne und ist leicht fettig. Die Kräuter, die kühlend und bitter im Geschmack sind, sowie Kräuterzubereitungen auf Ghee-Basis sind im Allgemeinen gut für Pitta-Typen.
Kapha-dominante Haut ist fettig und glatt und daher sind Kräuter, die scharf sind und eine schabende Wirkung haben, sehr gut für solche Typen.
Die Hautpflege im Ayurveda zielt darauf ab, die Doshas auszugleichen, was die allgemeine Gesundheit des Körpers einschließlich der Haut verbessert. Dies muss durch eine angemessene Ernährung und eine Kur erreicht werden. Reine äußerliche Anwendungen reichen nicht aus, um eine gesunde Haut zu erhalten. Darüber hinaus sind kosmetische Produkte mit Mineralöl, Paraffin, Erdölprodukten, Phenolcarbolsäure, Toluol und Dioxan sogar gesundheitsschädlich.
Die Grundvoraussetzungen für eine gesunde Haut sind richtige Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung, Flüssigkeitszufuhr und Meditationsübungen zur Entspannung.
In den Ayurveda-Klassikern finden wir Hinweise auf verschiedene Kräuter, die gut für die Haut und zur Behandlung von Hautkrankheiten sind. Die unter “Varnya Gana“ und “Kushtangna“ genannten Kräuter sind Beispiele für solche Kräuter. Die Kräuter wie Neem, Sandal, Vetiverwurzel, Kurkuma und Kombinationen wie Thriphala choornam usw. sind laut Ayurveda generell gut für die Haut.
Bei schweren Hautkrankheiten wie Psoriasis, die im Ayurveda als “Kusta” bezeichnet wird, werden wiederholte Entgiftungstherapien empfohlen. Wir beobachten oft sehr gute Ergebnisse bei solchen Erkrankungen durch Ayurveda-Panchakarma-Therapien wie Vamana (Erbrechens-Therapie) und Virechana (Purgation).
Zusätzlich zu diesen Therapien spielt auch unsere Ernährung eine wichtige Rolle bei Hautproblemen und -symptomen. Lebensmittel, die “Abishyandhi” sind (Lebensmittel, die die Schwere erhöhen und die Kanäle verstopfen), wie z.B. der regelmäßige Verzehr von bestimmten Fischen/Meeresfrüchten, Quark, schwarzer Kichererbsen usw., werden bei Hautproblemen nicht empfohlen. Auch bestimmte Nahrungsmittelkombinationen, die als Viruddha Ahara (unverträgliche Nahrungsmittel) bezeichnet werden, sind der ursächliche Faktor für viele der Hautprobleme. Die Kombination von Milchprodukten mit sauren Lebensmitteln, die Kombination von nicht-vegetarischen Lebensmitteln mit Quark oder Joghurt, die Verwendung von Milch und Fisch zusammen usw. sind Beispiele dafür.
Die Haut ist also nicht nur das äußere Erscheinungsbild oder die Schönheit, sie ist ein vollständiges Spiegelbild unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die richtige Ernährung, den richtigen Lebensstil und ayurvedische Therapien umfasst, kann dazu beitragen, eine lebendige, gesunde Haut zu erhalten und gleichzeitig das zugrunde liegende Ungleichgewicht zu beheben.